Samstag, 1. August 2009

It’s marvellous

„wie immer spielten sich herzzerreißende szenen ab“, so winand schürmann (VUG, dh. VoerderUntergrundGegner), der seine plastiktüte schwenkte wie die gastfamilien ihren union jack, als der reisebus mit den gästen aus unserer partnerstadt alnwick vom rathausplatz zurück in richtung northumberland startete. der aufenthalt unser sehr verehrten gäste mußte allerdings um eine woche verkürzt werden, da die schlafstätten der gastfamilien für die U-bahnarbeiter reserviert waren („eronik“ hat bekanntlich alle voerder hotels mit den arbeitern für das neue kraftwerk in walsum belegt und stellt sich seit dem skandal um den möllener bahnhof sowohl stur als auch quer, siehe auch unseren bericht "nächste station: eronik" vom 1. juli 2009). also schlafen unsere voerder U-bahnbauer zur ferienzeit in den schulen und sportstätten der stadt, campieren aber - in ermangelung eines wachdienstes - auch zum schutz gegen anschläge der VUG in den haltestellen selbst, nachdem die eingänge der haltestelle „barbarastraße“ in der nacht vom 17. auf den 18. juli von unbekannter hand ganz einfach zugemauert wurden. "wir sind maler und keine maurer", soll "ditz", chef"writer" der VUG dazu verlauten lassen haben sollen. die kriminalpolizei ermittelt. eine einquartierung bei gastfamilien ist aber auch langfristig erforderlich, „damit ein herr schürmann nicht mehr länger sagen kann, wenn er in ‚babcock’ einstiege, sähe es aus, als wenn der deich schon gebrochen wäre, nur weil unsere arbeiter in schlafkartons auf den bahnsteigen nächtigten“ , so jedenfalls siegfried brinkhoff, baudezernent der stadt. unsere englischen gäste wurden für ihren kurztrip jedenfalls mit wochentickets des VVV (voerder-verkehrs-verbund) entschädigt: „it’s marvellous“ (engl. = „es ist fabelhaft“), so john busby, der wie seine mitreisenden zwei wochen kaum das tageslicht gesehen hatte, breit grinsend unter seiner sonnenbrille. oberirdisch besonders beeindruckt hatte unsere besucher allerdings - und wer sein "castle" vor der tür hat, versteht was davon - das liebevoll nach historischen plänen wiederaufgebaute schloß mehrum (im zweiten weltkrieg weitestgehend zerstört und 1965 niedergelegt), das in seinem keller jetzt eine haltestelle, im erdgeschoss ein restaurant und im obergeschoss einen festsaal beherbergt, "auch der aussichtsturm ist für das publikum geöffnet und der wappenstein wieder an seinem platz" resümiert brinkhoff stolz. finanziert wurde „disneyland“, so schürmann verständnislos, aus landesmitteln im zuge des projekts "kulturhauptstadt ruhrgebiet 2010", dem auch voerde eine kunst- und kulturwoche im nächsten februar widmen wird. "nevertheless", so schürmann, die plastiktüte schon als segel voran, „in the meantime for some people it seems, that the underground of voerde is even more wonderful than its surface”

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