Donnerstag, 20. August 2009

einmal am rhein

37 grad celsius bei einem kaum merklichen südwind von 8 km/h. die luft ist wegen der am nachmittag zu erwartenden gewitter zunehmend schwül. die niederschlagswahrscheinlichkeit beträgt trotzdem nur 20%. der pegel des rheins steht - bei gleichbleibender tendenz - auf 277cm. ganz in dessen nähe – im „görsickerfeld“ in götterswickerhamm an der straße nach löhnen - geht heinrich pontkees, aufsichtsratsvorsitzender des VVV (voerder-verkehrs-verbund) seiner lieblingsbeschäftigung nach und weiht gerade die haltestelle „görsicker“ (zukünftig zu erreichen mit der U2 „emmelsum hafen – anita-thyssen-heim) ein. während die plakate der VUG (VoerderUntergrundGegner) in den vereinzelten windböen (mit einer stärke von 40 km/h) zu flattern versuchen, betreibt der ehemalige oberstudienrat mal wieder geschichtsunterricht: „was andere verschüttet, abgerissen und niedergelegt haben, wir graben es aus, bewahren es und bauen es – wenn notwendig – auch wieder auf. die voerder U-bahn erschließt nicht nur den untergrund von voerde, vielmehr derart auch dessen versunkene geschichte. dem wollten wir beispielhaft rechnung tragen, in dem wir diese haltestelle, vor der wir heute glücklicherweise stehen können, nicht einfach „görsickerfeld“, sondern ganz bewußt nur „görsicker“ getauft haben. alte kirchenbücher bezeugen seit ende des 17. jahrhundert diesen namen für das rheindorf, das erst auf beschluß des regierungspräsidenten in düsseldorf aus dem jahre 1934 (?!) wieder den namen „götterswickerhamm“ führen muß.“ auch für herz- und kreislaufgefährdete personen war dies bei den bestehenden witterungsverhältnissen allerdings keine sensation. Insgesamt verlief überhaupt die „zeremonie“ – so winand schürmann, generalsekretär der VUG – laut aussage der bei solchen anlässen auch aus sicherheitsgründen immer anwesenden kräften der polizei und der feuerwehr ruhig. pontkees und schürmann sind danach wie gewöhnlich ein bier trinken gegangen, heute in der naheliegenden „arche“. auch das ist voerde. nur von ferne war schon donnergrollen zu hören

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