Montag, 13. Juli 2009

Böse Miene zum guten Spiel

"Das hat unser lieber Herr Schürmann (Generalsekretär der VUG, Anm. der Redaktion) natürlich gerne, wenn die U3 bei ihm das Geschmäckle einer reinen 'Witwenbahn' hinterlässt. Tatsache aber ist, dass es bei nur drei Friedhöfen bleiben wird und das ist keiner zuviel. Eine Haltestelle 'Waldfriedhof' ist nach unserem Planungsstand absolut ausgeschlossen. Insofern ist seine Sicht der Dinge übertrieben." Siegfried Brinkhoff zeigte sich heute bei dem allmorgendlichen Frühschwimmen im Hermann-Breymann-Bad gelassen. Die Einrichtung der drei "Friedhofshaltestellen" zeige, wie realtitätsnah Stadtrat und VVV die Planung betrieben, Herr Schürmann solle bei Zeiten einen Blick in den demographischen Bericht der Stadt Voerde werfen.

Besonders interessant waren Brinkhoffs Ausführungen zum Thema Waldfriedhof: "Was den Friedhof am Risselweg anbelangt, hier werden wir verantwortungsbewusst handeln. Wer die Geschichte dieser Gegend kennt, wird dort nicht graben wollen." Damit spielte er auf die ehemalige Nutzung der Speller Heide als Atillerieschießplatz der Garnisonsstadt Wesel, an. "Ein Grab? Ja. Ein U-Bahnhof? Nein. Der Boden ist praktisch vermient!", so Brinkhoff abkürzend bei unserem Kurzinterview "auf der Bahn". Wie der Geologische Dienst NRW bestätigte, ist die gesamte Gegend für derartige Bauvorhaben ungünstig. Diverse Munitionsfunde belegen dies. Westlich des Friedhofs befand sich ein Schießplatz und östlich ein Laboratorium für die Herstellung von Schießpulver. In dem sogenannten "Polygon" an der Hans-Richter-Straße wurden sogar Sprengversuche vorgenommen. "Die Planung der U3 war deshalb schon Spießrutenlaufen genug. Jede Haltestelle in Friedrichsfeld musste sorgsam geplant werden. Dem entsprechend rar fallen sie auch aus", so Brinkhoff.

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